Der Kubismus des Pablo Picasso

Pablo Picasso kam am 25.10.1881 in Málaga, Spanien zur Welt. Schon früh zeigte sich sein küünstlerisches Talent: Bereits im Alter von 14 Jahren wurde er in der Kunstakademie von Barcelona aufgenommen. Neun Jahre später siedelte er schließlich nach Paris über.

Bis 1901 ist seine Kunst noch als eher gemäßigt zu beschreiben, sie hatte damals noch äußerst wenig Eigenständigkeit.

Picasso hatte zu dieser Zeit für einige Monate in Madrid gelebt und sich mit seinen Illustrationen an der Produktion einer Kunstzeitschrift („Arte Joven“, HerausgeberFrancisco de Assis Soler) zu beteiligen. Als Picasso jedoch Mitte 1901 die Nachricht des Todes seines engen Freundes Carlos Casagemas erreichte, und die Produktion von „Arte Joven“ eingestellt wurde, kehrte er nach Barcelona zurück.

Beeinflusst durch den Tode Casagemas, begann Picassos erste eigenständige künstlerische Phase, welche in der Kunsthistorik als seine „Blaue Periode“ bezeichnet wird. Die Werke dieser Zeit sind geprägt durch kühle Blautöne, entsprechend seiner Verarbeitung des schmerzlichen Verlustes Casagemas. Ihm widmedete er auch einige Bilder, wie etwa das Bild „Evokation – Das Begräbnis des Carlos Casagemas“, welches auch den Beginn der genannten Periode darstellt.

Pablo Picasso: „Evokation – Das Begräbnis des Carlos Casagemas“

Der blauen Periode schließt sich schließlich die rosa Periode an, in welcher die Melancholie der vergangenen Jahren fröhlichen Motiven wie Harlekins, Clowns und Akrobaten wich. Die Bilder zu dieser Zeit zeichnen sich durch die Verwendung von warmen Rot- und Rosatönen aus. Den Übergang zu dieser Phase stellt das Bild „Junge mit Pfeife“ dar.

Pablo Picasso: Junge mit Pfeife

Die US-amerikanische Kunstsammlerin und Dichterin Gertrude Stein sagte einmal über Pablo Picasso:

„Das Dasein eines Kopfes, eines Gesichtes, eines Körpers ist ihm so wichtig, so eindringlich und so vollkommen, dass er an nichts anderes zu denken braucht“

Picasso Eingenommenheit von der bloßen Form eines Gegenstandes, ungeachtet innerer Werte, ungeachtet der Seele, gipfelte 1907 in der Begründung des Kubismus mit dem französischen Künstler George Braque.

Bei Picassos Kubismus handelt es  sich eine Antwort auf den Realismus, welcher sich auf die Darstellung einer einzigen Perspektive beschränkte . In seinen Bildern wendet Picasso sich gegen jegliche Perspektive und Raumwirkung als Mittel der Raumgestaltung, gegen die Betonung des Raumes durch Licht und Farbe.
Alle Objekte reduzierte er auf ihre geometrischen  Formen. Beeinflusst durch den spätimpressionistischen Maler Paul Cèzanne handelte Picasso künstlerisch nur noch nach dessen Grundsatz: „Alles in der Natur nimmt seine Form von der Kugel, dem Kegel und dem Zylinder“.

Picassos kubistische Periode lässt sich in zwei Phasen einteilen:

Für drei Jahre (1907-1911) schuf Picasso sogenannte analytisch-kubistische Werke. Sie sind bestimmt durch wenige, blasse Braun-, Grau- und Grüntöne und die Analyse von Objekten auf ihre geometrischen Grundformen hin. Die geringe Intensität der Farben wählte Picasso, um eine zu starke Trennung der Formen voneinander zu verhindern, da diese gemeinsam ein Objekt bilden. Objekt und Grund sind so nicht mehr voneinander zu trennen. Durch die kantige, zersplitterte Wirkung der abgebildeten Gegenstände erreicht Picasso die gleichzeitige Betrachtung von Objekten aus mehreren Perspektiven zugleich.
Er entwickelte so eine der ersten abstrakten, gegenstandslosen Kunstformen überhaupt!

Pablo Picasso: „Ma Jolie“

Ab 1912 wandte sich Picasso dem synthetischen Kubismus zu. Dieser unterscheidet sich zum analytischen Kubismus im wesentlich durch die Verwendung von hellen, bunten Farben und den Einbezug von Materialien wie Sand etc. in seine Werke, er schuf mitunter auch Collagen. Damit beabsichtigte er, das fast ungegenständlich gewordene Bild wieder lesbar zu machen. Hier verwendete er leicht erkennbare, gegenständlichere Motive und ließ sich auch von afrikanischer Kunst inspirieren .

Nach seiner kubistischen Phase wendete sich Picasso wieder dem Realismus zu.

Letztlich hat er einen erheblichen Beitrag zur gegenstandslosen Kunst beigetragen.

 

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